Während ihre zwei Monate alte Schwester auf dem Sofa lag, krabbelte die einjährige Sadiya durch den Raum. Sie schwankte auf unsicheren Beinen, behielt aber trotzdem das Gleichgewicht und brachte stolz einen Ball zu ihrer Mutter Fatima zurück.
„Sadiya hat so viel Energie“, seufzte Fatima. Sie erzählt mir wie müde sie häufig ist, da das Baby mitten in der Nacht wach wird und Sadiya früh am Morgen aufwacht. Die nur 15 Jahre alte Fatima zog vor 7 Jahren mit ihrer Familie nach Malaysia. Sie wurde mit 12 Jahren verheiratet. Die Tage zuhause mit ihren zwei Kindern sind lang, denn ihr Ehemann ist häufig mehr als 12 Stunden auf seiner Arbeit. Während sie ihre Lebensrealität mit mir teilt, lächelt sie und sagt, dass ihre Töchter ihr viel Freude machen.
Mir fiel ein schwarzer Punkt auf der Stirn des Babys auf. „Was bedeutet dieser Punkt?“, fragte ich. Fatima erklärte mir, dass er da ist, um böse Geister zu vertreiben. Sie würde den Punkt vor allem dann anwenden, wenn sie in der Dunkelheit mit ihrer Tochter nach draußen gehe. Ich erzählte ihr eine Geschichte von Jesu Macht über die bösen Geister und ermutigte sie, dass sie sich nicht zu fürchten braucht. Dann betete ich mit ihr im Namen Jesu.
Gebetsanliegen
- Kinderheirat ist häufig in den Gemeinschaften der Rohingya. Bete für die Mädchen, die schon früh die Aufgabe einer Mutter und Ehefrau übernehmen müssen.
- Forschungen zeigen, dass Bildung Kinderheirat eindämmt. Bete für immer mehr Bildungsangebote für Rohingya Mädchen und Jungen.
- Im Glauben vieler Rohingya spielen animistische Vorstellungen immer noch eine Rolle. Bete, dass sie Jesus als ihren Retter und Beschützer kennen lernen.